Inspiriert durch die Blogparade von Vanessa Christina Randau zum Thema „Meine Schwäche – Meine Superkraft“ nehme ich dich heute mit in meine Gedankenwelt. Seit zwei Jahren beschäftige ich mich intensiv mit persönlicher Weiterentwicklung. Und das hat meine Sichtweise auf mich, meine Vergangenheit, meine Zukunft und das Leben im Allgemeinen stark verändert. In diesem Blogartikel beschreibe ich die Veränderung meines Mindset, denn ich bin überzeugt: ich bin anders als die meisten Menschen, und das ist gut so! Die folgenden Zeilen beschreiben, warum meine Andersartigkeit meine Kraftquelle ist und sich positiv auf sämtliche Lebensbereiche auswirkt. Außerdem verrate ich dir, was das alles mit Emotionen zu tun hat. Viel Spaß beim Lesen!
Wer bin ich wirklich und warum bin ich hier
Ich bin ein Mensch, der sich unheimlich viele Gedanken über das Leben macht. Je nachdem, was mich gerade beschäftigt, neige ich zum Overthinking. Ich betrachte das Umfeld, in dem ich mich bewege. Mein Wirken in meinen verschiedenen Rollen: Als Mutter. Ehefrau. Freundin. Kollegin. Zwischenmenschliche Beziehungen, vor allem der Umgang mit meinen Kindern und meinem Mann, sind mir sehr wichtig. Unser harmonisches Zusammenleben als Familie steht für mich an erster Stelle. Um täglich meine vielen Gedanken zu sortieren, starte ich in den Tag mit meiner Morgenroutine.
Dafür stehe ich immer eine Stunde früher auf, um Zeit für mich zu haben. Ich führe ein Dankbarkeitstagebuch und ein Notizbuch. Ich schreibe mir regelmäßig alles, was mich beschäftigt, von der Seele. Ich habe meinen Blog ins Leben gerufen, um meiner Self Expression einen Rahmen zu geben. Auch dieser Artikel ist wieder ein Puzzlestück mehr, mich selbst zu entdecken. Ich bin zertifizierter Emotionscoach und möchte andere Mütter empowern. Ich habe vor, diese Vision weiter zu verfolgen und mir nebenberuflich damit etwas aufzubauen. Ich nehme in meiner Freizeit an Seminaren für persönliche Weiterentwicklung teil und investiere viel Geld in mein Wachstum. Kurz gesagt: ich bin alles andere als 08/15. Ich arbeite daran, meine Limitierungen zu überwinden um das Maximum aus meinem Leben herauszuholen. Denn ich habe nur dieses eine Leben, und das möchte ich so fantastisch wie möglich gestalten. Dazu gehört, dass ich regelmäßig reflektiere, wo ich stehe. Innehalte. Mir meine einzelnen Lebensbereiche anschaue, um zu erkennen, wo noch Luft nach oben ist. Ein anstrengender und kräftezehrender Prozess. Aber ich bin überzeugt, es lohnt sich.
Bis vor ca. drei Jahren wusste ich nicht einmal, was Reflektieren überhaupt ist. Ich bin im Autopiloten durch mein Leben gerannt. Studieren. Erster Job. Kinder. Hochzeit. Hausbau. Nach dem zweiten Kind mit derselben hohen Stundenanzahl zurück ins Arbeitsleben, ohne meine veränderten Rahmenbedingungen zu hinterfragen. Abliefern. Leisten. Immer volle Power geben. Unangenehme Gefühle wegdrücken. Ich habe die Signale meines Körpers komplett ignoriert. Einmal kurz durchschütteln und weiter gehts. Dann kam Corona. Und damit der Stillstand, der alles in Frage gestellt hat. Ich bin in eine Lebenskrise gestürzt und ich stellte mir das erste Mal die Sinnfrage: War das jetzt schon alles? Sollte das mein Leben sein? Ich war gefangen in destruktiven Gedankenschleifen. Die Pandemie hatte mich an meine Grenzen der Belastbarkeit gebracht und eine Mutter-Kind-Kur sollte mir helfen, alles wieder gerade zu rücken. Parallel dazu machte ich gerade die ersten Schritte in der Persönlichkeitsentwicklung und war dabei, mir meinen Blueprint und die Automatismen, die mein Leben prägten, genauer anzuschauen. Ich machte mich auf die Reise zu mir selbst, um nach Innen zu schauen. Mich besser kennenzulernen. Mich anzunehmen mit meinen Stärken und Schwächen. Akzeptieren was ist. Loslassen was war. Und für mich selbst einzustehen.
Die Macht der Emotionen
Wir leben in einer Zeit, in der wir einen unglaublich leichten Zugang zu Wissen in Form von Büchern, Podcasts, Webinaren usw haben. Es gibt so viele wundervolle Autoren, Coaches, Speaker, Kurse auf dem Gebiet der persönlichen Weiterentwicklung, dass ich wirklich Freude daran entwickelte, mich selbst zu hinterfragen. Ich beschäftige mich intensiv mit meiner Persönlichkeit und der Frage, warum ich bin, wie ich bin. Ich begann zu hinterfragen: Was ist in meinem Unterbewusstsein an Glaubenssätzen verborgen? Woher kommen meine negativen Gedanken? Warum dachte ich, Liebe und Leistung hängen zusammen? Welche Muster, Handlungen und Denkweisen beeinflussen eigentlich mein Leben und was hat das alles mit meinen Gefühlen zu tun?
Eine Ausbildung zum Emotionscoach half mir einen entscheidenden Schritt weiterzugehen und meine tiefen inneren Überzeugungen zu erkennen und besser zu verstehen. Ich konnte endlich den Rucksack aufräumen, den ich mir die letzten vierzig Jahre vollgepackt hatte. Frei nach dem Motto: Es lebt sich besser mit leichtem Gepäck. Ich lernte, dass ich meine Emotionen immer zulassen sollte. Es bringt nichts, Emotionen zu unterdrücken. Denn sie zeigen sich so lange, bis ich hinsehe und die emotionalen Blockaden löse. Anders ausgedrückt: das Leben stellt mir solange dieselbe Aufgabe, bis ich diese Challenge endlich anpacke. Ich lernte den „richtigen“ Umgang mit Emotionen und wie wertvoll die Botschaften sind, die unsere Gefühle transportieren. Denn der Kern der Ausbildung zum Emotionscoach ist, das „Mensch sein” zu verstehen. Warum reagieren wir in bestimmten Situationen wütend, ängstlich oder sind traurig, auch wenn wir es eigentlich gar nicht wollen? Auch wenn die Erkenntnisse schmerzhaft waren: ich hatte plötzlich so eine Klarheit und mir fiel eine tonnenschwere Last von den Schultern, es fühlte sich befreiend an.
Bedürfnisse und Werte: Unsere Landkarte des Lebens
Mein wichtigstes Learning: Alle Erfahrungen in unserem Lebens-Rucksack sind mit Emotionen verknüpft. Emotionen sind vielschichtig und begleiten uns durch unser Leben. Emotionen lassen uns lieben, hoffen, verzweifeln, weinen. Sie sind wichtig für unser Sein auf diesem Planeten. Und wir alle machen im Laufe der Jahre Erfahrungen, die von Emotionen geprägt sind. “Liebe durch Leistung” ist so eine Überzeugung, die viele Menschen mit sich herum tragen. Als Kinder bekommen wir zu wenig von der natürlichen Liebe unserer Eltern und beginnen, diese durch Leistung zu “erkaufen”. Wir strengen uns in der Schule besonders an, denn für gute Noten bekommen wir die Anerkennung, die uns sonst fehlt. Und genau wegen solcher Erfahrungen kann es passieren, dass Emotionen unser Handeln, Denken und unsere Entscheidungen auf dem späteren Lebensweg dann blockieren. Denn hinter jeder Emotion liegt ein nicht erfülltes Bedürfnis, das angeschaut werden möchte. Bei “Liebe gegen Leistung“ beispielsweise rackern wir uns ab im späteren Berufsleben, um unser Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung erfüllt zu bekommen. Dass diese Gleichung nicht aufgeht, liegt auf der Hand.
Deshalb ist es so wichtig, sich über seine Bedürfnisse und Werte klar zu sein: sie sind die Koordinaten auf unserer Landkarte des Lebens. Wenn wir diese Koordinaten nicht kennen oder sie ignorieren, dann setzen wir unsere Segel in die falsche Richtung. Dann verlieren wir uns im Dunkeln, kommen nicht ans Ziel und machen letztendlich genau das Gegenteil von dem, was wir eigentlich wollen. Wenn wir uns aber ehrlich mit unseren Emotionen auseinandersetzen, sie akzeptieren, fühlen, verstehen, dann ist das Leben keine Einbahnstraße mehr. Dann haben wir es selbst in der Hand, unsere Komfortzone zu verlassen. Auf völlig neue Wege abzubiegen, die vorher immer nur umschifft wurden. Wenn wir unsere Emotionen verstanden und akzeptiert haben, navigieren wir uns souverän durch die Landkarte des Lebens. Und das verändert einfach alles.
Was sich für mich verändert hat
Durch mein verändertes Bewusstsein im Umgang mit Emotionen habe ich für mich heute viel mehr Mitgefühl als früher. Ich sehe vergangene Ereignisse, für die ich mich innerlich immer selbst kritisiert habe, heute in einem völlig anderen Licht. Weil ich mich heute besser verstehe und anerkenne, warum ich bestimmte Entscheidungen getroffen habe. Durch meine innere Reise habe ich viel mehr Selbstliebe entwickelt. Und das ist in meinen Augen eine elementare Eigenschaft und sehr wichtig für meine körperliche und seelische Gesundheit.
Ich kenne nicht viele Menschen denen es gelingt, fürsorglich und emphatisch mit sich selbst zu sein. Die meisten können das nur bei anderen, nicht aber bei sich selbst. Aber es ist überlebenswichtig, für sich selbst Mitgefühl und Verständnis aufzubringen. Für sich selbst in liebevoller Güte zu sein. Die größte Veränderung ist meine gesunde Selbstfürsorge. Ich habe eine gute Verbundenheit zu meinem Körper und Geist erschaffen, das war mir früher nie möglich. Heute helfen mir verschiedene Tools wie Dankbarkeitstagebuch, Meditation, Atemübungen usw. dabei, zu regenerieren. Ich starte immer in meinen Tag mit der Frage: “Wer will ich heute sein?“ Und ich beobachte meine Handlungen. Meine Gedanken. Meine Entscheidungen. Ich reflektiere die großen und kleinen Situationen, die mich täglich herausfordern. Oftmals stärke ich mich auch proaktiv, wenn ich vor größeren Challenges stehe. Wenn es richtig brenzlig wird, suche ich mir Unterstützung in meinem Coachingnetzwerk, vertraue mich einem Experten an und lasse einmal meinen Kopf aufräumen. Danach geht es mir immer sehr viel besser.
Ich nehme mir eine Auszeit
Heute treffe ich andere Entscheidungen und sehe vor allem meine berufliche Entwicklung in einem anderen Licht. Zurzeit beschäftigt mich das Thema Jobsuche extrem. Ich werde im nächsten Frühjahr meinen jetzigen Job verlassen und habe bis jetzt keinen Plan, wie es danach weitergehen wird. Erstmal wollen wir als Familie reisen, drei Monate durch drei Länder. In fünf Wochen geht es schon los für uns. Dieses Sabbatical haben wir schon sehr lange geplant. Wir verwirklichen unseren Lebenstraum. Schau gern hier ein, wenn du mehr dazu wissen möchtest.
Ursprünglich hatte ich geplant, nach der Auszeit in meinen jetzigen Job zurückzukehren. Aber die Karten wurden neu gemischt, und ich setze auf einen Neuanfang. Ich habe noch keinen Plan, wie es jobmäßig für mich weitergehen wird nach meiner Reise. Keine Sicherheit. Ich gehe mit der Frage in meine Auszeit: was kommt danach? Zugegeben, das fühlt sich im ersten Moment auch noch komisch an für mich. Weil ich es noch nie gemacht habe. Wie alles, was man zum ersten Mal tut, ist auch dieses Vorhaben etwas, das mich aus meiner Komfortzone herausholt. Es ruckelt ordentlich in meinem System. Und das ist ein gutes Zeichen, denn etwas verändert sich. Ich spüre instinktiv, dass ich diese Pause jetzt brauche. Die letzten Jahre waren coronabedingt, familiär, beruflich und auch auf Ebene meines persönlichen Wachstums sehr herausfordernd für mich. Über eines bin ich mir absolut im Klaren: Ich werde erstmal auftanken. Neue Energie sammeln. Mich orientieren. Zum ersten Mal in meiner beruflichen Laufbahn werde ich eine Lücke haben, die ich nutzen möchte, um mich neu auszurichten. Loslassen was war. Akzeptieren was ist. Das Sabbatical ist der optimale Zeitpunkt, um meine Sinne neu zu schärfen. Wann hast du zuletzt auf Pause gedrückt?
Wow, dein Artikel ist sehr offen und authentisch geschrieben, liebe Alexandra! Danke, dass du uns an deinem Prozess teilhaben lässt. Liebe Grüße, Vanessa